Blackout – für das Extremereignis gerüstet sein

Die Gefahr eines Blackouts ist in den letzten Jahren durch Wetterextreme, dem Krieg in der Ukraine und der Zunahme von Cyberattacken gestiegen. Der Strombedarf durch Digitalisierung sowie E-Mobilität steigt massiv und gleichzeitig ist die Leitungsinfrastruktur für solch hohe Bedarfe nicht gerüstet. Aber auch technische Ursachen sowie Terrorangriffe können Gründe für einen Blackout sein. Dabei handelt es sich nicht nur um einen kurzzeitigen Stromausfall, sondern um einen überregionalen, länger andauernden Ausfall der gesamten Stromversorgung. Davon können auch mehrere Länder gleichzeitig betroffen sein. 

Im Ernstfall würde das bedeuten, dass das gesamte Leben zum Stillstand kommt: Tankstellen funktionieren nicht, E-Autos können nicht beladen werden, der öffentliche Verkehr kommt zum Erliegen. Die Kommunikation wird unterbrochen, da Handys, TV, Radios und Computer ohne Strom und Internet sind. Das heißt, wir können uns weder informieren noch mit anderen kommunizieren. Im Winter können wir nicht heizen, im Sommer nicht kühlen. Ohne Bargeld haben wir keine Möglichkeit Einkäufe zu tätigen. Lebensmittel verderben, weil die Kühl- und Gefrierschränke nicht mehr funktionieren und Supermärkte bleiben geschlossen, denn auch sie benötigen für Registrierkassa, Waagen und Schiebetüren Strom. 

Von einem Blackout sind nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unternehmen und Einsatzkräfte betroffen. Letztere sind weitestgehend auf solche Szenarien vorbereitet und verfügen über eine autarke Stromversorgung, damit sie im Krisenfall funktionsfähig bleiben. Trotz dieser Vorsichtsmaßnahmen kann es sein, dass die medizinische Versorgung nur mehr bedingt sichergestellt und die Lebensmittel- und Wasserversorgung für die Bevölkerung nicht gewährleistet werden kann. Ohne Strom können Pumpen nicht für die Beförderung von Leitungswasser eingesetzt und ohne ein funktionierendes Telefonnetz können auch keine Notrufe getätigt werden. Krankenhäuser stellen auf Notbetrieb um, Operationen werden verschoben und Apotheken bleiben geschlossen.

Laut einer Studie der Helvetia Österreich erwarten rund 50 Prozent der befragten Österreicher:innen einen Blackout in den nächsten drei Jahren. Auch Experten schätzen die Eintrittswahrscheinlichkeit eines solchen Ereignisses als hoch ein. Die Wiederherstellung der Versorgung im Anschluss kann Wochen und Monate dauern. Wenn Sie bereits jetzt die richtigen Vorsorgemaßnahmen für ein Blackout-Szenario ergreifen, gibt es keinen Grund zur Panik:

  • Lebensmittel- und Getränkevorrat für mindestens zehn Tage
  • alternative Leuchtmittel wie Kerzen, Zünder, Feuerzeug, Taschenlampe
  • Batterie- oder Kurbelradio
  • alternative Kochmöglichkeiten wie Campingkocher, Grill o.ä.
  • Notstromaggregat
  • alternative Heizmöglichkeiten
  • Erste-Hilfe-Apotheke und persönliche Medikamente
  • Bargeld
  • Hygieneartikel
  • einen Treffpunkt mit der Familie vereinbaren


Aber auch die besten Vorbereitungen auf einen flächendeckenden Stromausfall können Sie nicht vor den Folgeschäden schützen: Ohne Kühlung verderben die Lebensmittel in Ihrem Kühlschrank, ohne elektrisches Licht können Sie sich Verletzungen zuziehen und ohne funktionierendes Ampelsystem kann sich auf den Straßen ein Unfall ereignen. Da ein Blackout als Risiko der höheren Gewalt eingestuft wird, ist es als solches nicht versicherbar, sehr wohl aber können Schadensfälle einzeln versichert werden. Für Privatpersonen sind deshalb folgende Versicherungen empfehlenswert:  

1. Haushalts- und Eigenheimversicherung inkl. Privathaftpflichtversicherung

Die Haushalts- und Eigenheimversicherung sorgt dafür, dass Ihr Hab und Gut versichert ist – auch infolge eines Blackouts. Davon betroffen sind etwa Schäden an Elektrogeräten und Kühlgut, Brandschäden oder der Diebstahl von Wertsachen. Da auch Schäden an Dritten während eines Blackouts nicht ausgeschlossen werden können, ist es von Vorteil über eine private Haftpflichtversicherung zu verfügen. Sie ist in Österreich meist Teil der Haushaltsversicherung. 

2. Unfallversicherung

Gibt es in der Wohnung oder im Haus plötzlich keinen Strom mehr, ist die Verletzungsgefahr im Dunkeln groß. Schnell werden Treppen zur Stolperfalle oder herumliegende Gegenstände zum Verhängnis. Nur durch eine private Unfallversicherung sind auch Kosten für die Behandlung von Spätfolgen, weiterführende Therapien oder kosmetische Operationen gedeckt. 

3. Kfz-Kaskoversicherung

Im Falle eines Blackouts funktionieren Ampelanlagen, Tunnelsteuerungen und Verkehrsleitsysteme nicht und es kann zu schwerwiegenden Unfällen im Straßenverkehr kommen. Bleiben Sie, wenn möglich, zuhause. Ist ein Ortswechsel dringend notwendig oder sind Sie bereits unterwegs, sollten Sie große Hauptstraßen mit Kreuzungen meiden. Kommt es dennoch zum Unfall, deckt die Kfz-Kaskoversicherung – im Gegensatz zur Kfz-Haftpflichtversicherung – Unfallschäden am eigenen Auto.

Betriebe bzw. Unternehmer können Blackout-Schäden durch den Abschluss zweier Versicherungen decken:

4. Betriebsunterbrechungsversicherung und Gewerbe- & Betriebsversicherung

Die Unterbrechung der Stromversorgung kann für Unternehmen weitreichende Folgen haben. Waren in großen Mengen können nicht weiterverarbeitet, versandt, gekühlt oder gewärmt werden, die Produktion steht still und die Kommunikation fällt aus. Unternehmen sollten sich auf ein solches Szenario vorbereiten, entsprechende Absicherungsmaßnahmen ergreifen und Schritte für den anschließenden Neustart festlegen. Besonders die rechtlichen Folgen können beachtlich sein. Mit der Gewerbe- & Betriebsversicherung können sich Unternehmen vor den gängigsten Schadensfällen durch Feuer, Leitungswasser, Rechtsstreitigkeiten, Einbruch, Diebstahl und Vandalismus absichern. Der Stillstand eines Unternehmens und die daraus resultierenden finanziellen Verluste können wiederum durch eine Betriebsunterbrechungsversicherung abgefedert werden. 

Damit die Schäden eines Blackouts nicht auf Ihren Schultern lasten, sollten Sie sich von unabhängigen Versicherungsmakler:innen beraten lassen. Sie wissen, in welchem Ausmaß Schadensfälle abgesichert werden müssen und können Ihre bestehenden Versicherungen überprüfen. 

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