Hochwasser: So schützen Sie Ihr Hab und Gut!

Die Folgen des Klimawandels sind deutlich spürbar und sorgen für eine Zunahme an extremen Wettereignissen. Heftige Gewitter und sintflutartige Regenfälle sind auch bei uns in Österreich keine Seltenheit mehr. Können Flüsse, Staudämme und Abwassersysteme die enormen Wassermassen nicht mehr aufnehmen, laufen sie über. Es kommt zu Hochwasser und zerstörerischen Überschwemmungen. Besonders Keller und Erdgeschosswohnungen sind gefährdet. Auch ganze Häuser können beschädigt oder sogar unbewohnbar werden.

Die enormen Wassermassen lassen in wenigen Minuten ein Feld der Verwüstung zurück. In solchen Momenten hoffen viele, dass der Schaden von einer bestehenden Versicherung übernommen wird. Aber besonders unvorhergesehene Katastrophen wie Überschwemmungen sind in der Haushalts- oder Eigenheimversicherung häufig nicht oder nur begrenzt inkludiert. Die Angebote variieren in Bezug auf Versicherungssumme und -umfang stark. Um im Schadensfall umfassenden Schutz und finanzielle Unterstützung zu erhalten, verraten wir Ihnen, worauf Sie bei Abschluss von Versicherungen achten müssen und geben wichtige Tipps für den Ernstfall.

Schäden durch Hochwasser

Nach Überschwemmungen und Hochwasser steht man plötzlich vor den Trümmern der eigenen Existenz. Zur emotionalen Belastung kommen die enormen materiellen Schäden hinzu. Teure Wertgegenstände wie Fernseher, Laptops, Koch- und Sportgeräte, Bilder, Schmuckstücke u.v.m. sind zerstört, weggeschwemmt oder unbrauchbar. Die Wassermassen haben mitunter auch Autos mitgerissen, Fenster zerstört und die Elektronik des Hauses bzw. der Wohnung beschädigt. Besonders die Aufräumarbeiten nach einer Katastrophe sind mühsam und kosten viel Geld. Entwurzelte Bäume müssen abtransportiert, beschädigte Dächer erneuert und die nasse Wohnung getrocknet sowie saniert werden. Das kann Wochen und Monate in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit müssen Sie und Ihre Familie eine geeignete Notunterkunft finden und benötigen rasche finanzielle Unterstützung. Auch wenn Sie anteilig Entschädigungen aus dem Katastrophenfonds erhalten, reichen diese oft nicht aus. Deshalb sind Sie auf eine umfangreiche private Absicherung angewiesen.

Welche Versicherung übernimmt den Schaden?

Grundsätzlich gilt: Die Eigenheimversicherung ist nur für Schäden am Gebäude zuständig, während der Wohnungsinhalt von der Haushaltsversicherung gedeckt wird. Welche Versicherung letztendlich den Schaden übernimmt, hängt davon ab, um welche Art von Wasserschaden es sich handelt. Viele Polizzen decken nur Schäden in Zusammenhang mit fließenden oder stehenden Gewässern. Oberflächengewässer – diese entstehen, wenn die Erde die Wassermassen nicht mehr aufnehmen kann – sind häufig nicht in der Eigenheimversicherung inkludiert.

Auch Erdrutsche oder Muren können Folgen der gewaltigen Wassermassen sein. Dabei hat die Abgrenzung dieser zwei Begriffe weitreichende Auswirkungen auf Ihren Versicherungsschutz: Ist von Erdrutsch die Rede, kümmern sich in den meisten Fällen Ihre Eigenheim- und Haushaltsversicherungen um den Schaden, während Muren nur durch einen Katastrophenschutz gedeckt sind. Die Katastrophenschutzdeckung kann als Zusatzpaket zu Ihrer Haushaltsversicherung abgeschlossen werden und ist speziell für Schäden im Zusammenhang mit außergewöhnlichen Naturereignissen vorgesehen.

Vor Abschluss der Versicherungen gilt es einiges zu beachten. Ein häufiges Problem ist, dass viel zu geringe Versicherungssummen gewählt werden. Diese decken nicht den gesamten Schaden. Unwetterschäden sind in der Eigenheim- und Haushaltsversicherung meist nur mit einer Grunddeckung bis zu 10.000 Euro versichert. Hinzu kommt, dass es bei den Versicherungsbeiträgen große Unterschiede gibt. Wohnen Sie lt. HORA (Hochwasserrisikozonierung Austria) in einer Gefahrenzone, d.h. ist das Risiko von Hochwasser in Ihrem Wohngebiet erhöht, müssen Sie mit höheren Prämien rechnen.

Wie steht es um Autoschäden?

Wurde Ihr Auto von den Wassermassen überspült, sollte es zur Überprüfung durch einen Mechaniker abgeschleppt werden. Aus Sicherheitsgründen raten wir davon ab, das Fahrzeug selbst in Betrieb zu nehmen. Hat sich im Zylinder Wasser gesammelt, führt ein Start des Autos zum Motorschaden. Solche Selbstversuche gefährden wiederum Ihren Versicherungsschutz. Melden Sie den Schaden umgehend Ihrer Kaskoversicherung. Im Normalfall wird sich diese um die Reparatur- und Abschleppkosten kümmern. Eine Kfz-Haftpflichtversicherung ist für Unwetterschäden leider nicht ausreichend.

Wichtige Tipps für den Ernstfall

Nach einer Überschwemmung muss der Schaden umgehend der Versicherung gemeldet werden. Solange die Abklärung durch die Versicherung nicht abgeschlossen ist, sollten beschädigte Gegenständige nicht repariert oder entsorgt werden. Damit die Versicherung die Schadenssumme feststellen kann, alle Verluste genau dokumentieren – am besten mit Foto oder Video – und dem Versicherer melden.

Als Versicherungsnehmer sind Sie zudem dazu verpflichtet, den Schaden so gering wie möglich zu halten. Zur Schadenminderungspflicht gehört das Vermeiden von Folgeschäden z.B. durch das Entfernen von Gegenständen aus der Gefahrenzone, das Schließen von Türen und Fenstern oder das Abdecken von Löchern. Natürlich nur, wenn Sie sich damit nicht selbst in Gefahr bringen.

Hochwasser-Vorbereitung in Gefahrenzonen:

  • Hochwasserschutz-Installationen am Haus oder in der Wohnung anbringen.
  • Fachmännisch eingebaute Rückstausicherung bei Sanitäranlagen veranlassen.
  • Einen umfassenden Versicherungsschutz wählen.
  • Wichtige Dokumente, Möbel und Wertgegenstände im obersten Stockwerk oder Dachboden verwahren.
  • Blockierte Rückstauklappen verhindern.
  • Notfallplan aufstellen und Notfallgepäck für ein schnelles Verlassen der Wohnung vorbereiten.


Gerade bei unvorhergesehenen Naturkatastrophen braucht es umfassenden Schutz. Lassen Sie sich von den unabhängigen Versicherungsmakler:innen beraten bzw. Ihre bestehenden Polizzen überprüfen. Nur so finden Sie das Produkt mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis und können eine Unterversicherung vermeiden.

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