Absicherung von biometrischen Risiken – Trend oder bittere Realität? 

Biometrische Risiken steigen und mit ihr die Notwendigkeit der Absicherung gegen eben diese. Mit der steigenden Lebenserwartung steigen auch die Risiken für Unfall, Krankheit und Pflege. Die Folgen können existenzbedrohend sein und ziehen Arbeitsausfälle, langwierige Rehabilitation oder sogar die Berufsunfähigkeit mit sich. Rechtzeitige Vorsorge wird bereits ab einem Alter von 15 Jahren empfohlen. Krankheiten, welche nach Abschluss der Versicherung auftreten, müssen nicht nachgereicht werden und führen somit zu keiner Erhöhung der Versicherungsrate. Risikosportarten, risikobehaftete Berufe sowie bestehende Krankheitsverläufe treiben die Versicherungssumme nach oben.

Es empfiehlt sich, Zusatzversicherungen gegen folgende biometrische Risiken abzuschließen:

1. Verdienstausfall

Bei Verdienstausfall ist eine Krankentagegeldversicherung sinnvoll, welche nur für einen begrenzten Zeitraum in Anspruch genommen wird und die Lohneinbußen ausgleichen soll. Bei einem Ausfall durch Unfall oder Krankheit zahlt der Arbeitgeber bis zu sechs Wochen ihren vollen Lohn. Abhängig von der Dauer des Dienstverhältnisses kann sich der Bezugszeitraum etwas verlängern. Danach wird nur mehr das Krankengeld von der gesetzlichen Krankenkasse ausbezahlt, welches deutlich geringer ist. Dieses ist ebenfalls auf 26 Wochen begrenzt und kann unter bestimmten Umständen auf 52 Wochen erhöht werden. Es entsteht eine deutliche Versorgungslücke, die durch eine private Zusatzversicherung geschlossen werden kann.

2. Verlust der Arbeitskraft

Bei Verlust der Arbeitskraft muss man zwischen Berufsunfähigkeit (BU) und Erwerbsunfähigkeit (EU) differenzieren – in beiden Fällen gibt es eigens dafür gebündelte Zusatzversicherungen. Der größte Unterschied liegt in der Betrachtung des Berufes. Kann man seinen erlernten Beruf nicht mehr ausführen, dann greift die BU-Versicherung. Die EU-Versicherung zahlt nur, wenn sie gänzlich berufsunfähig sind und keinen Beruf länger als drei Stunden ausüben können. Sollte eine Umschulung möglich sein, dann erhalten sie keine Unterstützung. Eine Unfallversicherung reicht für solche Fälle nicht aus, denn nicht immer ist man aufgrund eines Unfalles berufs- beziehungsweise erwerbsunfähig. Die häufigste Ursache in Österreich – mit circa 30 Prozent – sind psychische Erkrankungen und betreffen Personen aller Altersgruppen.

3. Ablebensrisiko

Die häufigste Todesursache 2021 waren Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems. Durch die erhöhte Lebenserwartung steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Hinterbliebene die finanzielle Last viele Jahre alleine tragen müssen. Eine Ablebensversicherung, auch Risikolebensversicherung genannt, kann in solchen Fällen Abhilfe schaffen. Dabei werden laufend Prämien einbezahlt. Stirbt der Versicherungsnehmer im vereinbarten Zeitraum, so erhalten die Begünstigten eine vereinbarte Todesfallsumme als Einmalzahlung. Auch Kredite können so abgesichert werden. Ist der Versicherungszeitraum ohne Ableben verstrichen, erfolgt keine Rückzahlung seitens der Versicherung. Die Vorteile dieser klassischen Ablebensversicherung sind eindeutig: Sie ist günstig und unkompliziert. 

4. Freizeitunfälle

Laut Kuratorium für Verkehrssicherheit passieren drei von vier Unfälle im Haushalt, dicht gefolgt von Freizeitunfällen und betreffen vor allem die Altersgruppe der 26 bis 64-Jährigen. Nur Arbeitsunfälle beziehungsweise Unfälle auf dem Weg dorthin, sind in der gesetzlichen Unfallversicherung inkludiert. Für Freizeitunfälle ist eine private Zusatzversicherung notwendig. Im Rahmen der Erstversorgung greift die gesetzliche Krankenkasse, aber gegen Dauerinvalidität, Bergungskosten, Unfallkosten und Unfallstod ist man nicht versichert. Für solche Fälle gibt es eine private Unfallversicherung. Sie greift bereits ab einem Invaliditätsgrad von einem Prozent und unterscheidet sich damit von der gesetzlichen Variante, welche erst ab 20 Prozent Invalidität zahlt. Auch die Versicherungshöhe kann bei der privaten Variante flexibel festgelegt werden.

5. Schwere Krankheit (Dread Disease)

Als Dread Disease werden Krankheiten, die für den Patienten lebensbedrohlich sind, eingestuft. Solche Erkrankungen sind beispielsweise Krebs, Herzinfarkt, Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Nierenerkrankungen, aber auch lebensnotwendige Operationen mit einem gewissen Risiko. Männer sind häufiger von solchen Krankheiten betroffen als Frauen und die Wahrscheinlichkeit steigt mit zunehmendem Alter. Eine Dread Disease-Versicherung kann bei Eintreten das finanzielle Risiko durch eine einmalige Zahlung sofort auffangen. Dies ist der größte Unterschied zur Er- und Ablebensversicherung, die eben nur bei Ableben oder Erreichung eines gewissen Alters ausbezahlt wird. Vorsicht ist bei der Krankheitsart geboten, denn je nach Versicherung variiert die Auflistung. Eine monatliche Auszahlung in Form einer Rente ist nicht möglich.

6. Pflege

Aufgrund der steigenden Lebenserwartung, der erhöhten Zahl von Singlehaushalten und sinkenden Geburtenzahlen steigt die Notwendigkeit von Pflegeabsicherung. In Zukunft wird jeder Dritte Österreicher über 60 Jahre sein. Bis zum Jahr 2030 geht man von 800.000 pflegebedürftigen Menschen in Österreich aus – besonders Demenzerkrankungen werden stark zunehmen. Das staatliche Pflegegeld wird im Ernstfall nicht ausreichen. Um nicht für die Angehörigen eine finanzielle Last darzustellen, muss früh genug einer privaten Pflegerentenversicherung angedacht werden. Eine Variante orientiert sich an der gesetzlichen Pflegeversicherung und bezahlt eine monatliche Rente je nach Pflegestufe – die andere Option richtet sich nach dem ADL-Punktesystem, bei welchem der körperliche Zustand der versicherten Person die Leistungen beeinflusst. Nur so kann man sich eine lebenslange Pflegerente sichern und eine Rundumbetreuung leisten.

7. Pension

Immer mehr Menschen machen sich um ihre Pension sorgen – zu Recht? Die zunehmende Alterung der Bevölkerung wirkt sich negativ auf diese Problematik aus. Viele fragen sich bereits jetzt, wie die gesetzliche Pensionsvorsorge künftig für die Rente aller Menschen aufkommen soll. Die Pensionsvorsorge basiert in Österreich grundsätzlich auf drei Pfeilern: der gesetzlichen, betrieblichen und privaten Pensionsvorsorge. Um im Alter über die Runden zu kommen, ist es wichtig, früh genug eine private Alternative ins Auge zu fassen. Am Ende der Laufzeit gibt es im Normalfall die Möglichkeit einer Einmalauszahlung oder einer regelmäßigen Pension bis ans Lebensende. Je nach Risikobereitschaft kann man eine sichere Variante mit Mindestauszahlung oder eine fondsgebundene Lösung mit mehr Risiko und Ertrag wählen. 

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